Die Spielleute Gugelhupf aus Hilmes
Ihren Ursprung hat die mittelalterliche Musikgruppe Gugelhupf in familiärer Hausmusik.
Kontaktaufnahme unter http://www.gugelhupf-spielleute.de
Sohn Leopold Kunert trommelte bereits im Alter von drei Jahren auf so ziemlich allem herum: Treppengeländer, Tischplatten und Fensterbänke, nichts war vor seinen Trommelstöcken sicher. Mutter Christine Sturm-Kunert - sonst als studierte Kirchenmusikerin als Klavierlehrerin tätig - hatte bereits in der Formation „Kerbholtz“ als Flötistin Mittelalterluft geschnuppert.
Der ältere Sohn Kajetan Kunert begeisterte sich beim Flötenunterricht für alte Tanzweisen. Da lag es nahe, diese Interessen gemeinsam zu pflegen.
Ein befreundeter Mittelaltermusiker hörte 2005 die mittelalterliche Hausmusik und engagierte die drei für eine private Mittelalter-Veranstaltung in Eisenach.
Kajetan war zu diesem Zeitpunkt 9 Jahre alt, Leopold 7 Jahre. In aller Eile musste dafür ein Gruppenname gefunden werden; der eigentlich nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag „Gugelhupf“ - ein Wortspiel, da eine Gugel im Mittelalter eine Kopfbedeckung und ein Hupf ein Tanz war - wurde ausgewählt.
2006 folgte der erste große öffentliche Auftritt auf dem Lutherfest Eisenach. In diesem Jahr zog Familie Kunert von Eisenach nach Hilmes.
2012 wurde aus dem Hausmusikprojekt nach dem Musizieren auf einem Mittelaltermarkt mehr. Veranstalter fragten an, das Instrumentarium wuchs, ebenso das Repertoire. 2013 wurde die erste CD mit Pilgerliedern und Marienliedern aus dem 12. bis 15. Jahrhundert in der schönen Akustik der Hilmeser Kirche aufgenommen. Mittlerweile werden die „Spielleute Gugelhupf“ als Interpreten von mittelalterlichen Liedern und Tänzen auf Mittelaltermärkten in ganz Deutschland gebucht.
Um dem Publikum immer wieder anspruchsvolle Programme zu bieten, wird in den Wintermonaten ausgewählt, recherchiert, werden alte Sprachen übersetzt, auswendig gelernt, Stücke arrangiert und Blockflöten, Schalmei, Rauschpfeife, Chalumeau, Zither, verschiedenen Trommeln, klingende Stäbe und Cello geübt.
In den Sommermonaten leben die Spielleute Gugelhupf dann an vielen Wochenenden im geräumigen Mittelalter-Zelt fast wie vor 650 Jahren, begleitet und unterstützt von Ehemann und Vater Christian Kunert, der die Zeit auf den Märkten nutzte, um die alte Kunst des Schmiedens zu erlernen.
Während der Woche in heutiger Zeit ist Kajetan Student für Grundschullehramt Musik in Kassel, Leopold wird ab Oktober 2017 in Würzburg Museologie studieren, Christine unterrichtet im Wiesengrund 7 in Hilmes musikalische Früherziehung, Klavier, Keyboard und Blockflöte.